„In Parma lässt es sich leben“, sagte Kaiserin Marie-Louise von Österreich, „wenn man nur den Bewohnern von Parma niemals betreffend die Musik oder die Küche widerspricht“. So kann mit kurzen, wirksamen Pinselstrichen eine Beschreibung des Lebens, der Leidenschaften und der Schönheiten der edlen Stadt in der Emilia-Romagna erstellt werden. Doch auch eine linguistische Frage gilt es zu klären: Wird der Einwohner Parmas als „Parmigiano“ oder als „Parmense“ bezeichnet? Nun ja, die Einwohner der Stadt werden tatsächlich wie der weltberühmte Käse genannt, während ein „Parmense“ in der Provinz Parma lebt.

Food Valley und die prestigeträchtige Universität

Unsere Zusammenfassung lautete: die Kunst zu leben, Musikkultur und eine herausragende Küche. Parma ist eine sehr lebendige Stadt und ein Symbol für die italienische Gastronomie in aller Welt. Der einzigartige Prosciutto, die besonderen Wurstsorten, die Weine und die Rezepte mit Tortelli und Cappelletti machen Parma zum Zentrum des Food Valley, eines herausragenden kulinarischen Gebietes, das sich über die gesamte Emilia Romagna erstreckt.

Ein Gebiet, wo Tradition und Innovation nicht nur im Einklang sind, sondern Arm in Arm spazieren gehen. Als Standort einer der prestigeträchtigsten Universitäten in Italien und Europa im Bereich medizinisch-wissenschaftliche Forschung, sind in den Straßen der Stadt noch heute die Rhythmen eines ruhigen Lebens zu vernehmen. In den kleinen Lebensmittelläden der Straßen kann man eine Pause einlegen und die Einwohner fahren durch sie auf dem Fahrrad zur Arbeit.

Meisterwerke der Kunst

Beim Spazierengehen durch die Altstadt unter den für die Städte der Emilia typischen Arkaden, ist man umgeben von wunderbaren architektonischen Werken (über 300 an der Zahl!), dazu gehört insbesondere der Dom Santa Maria Assunta auf dem Domplatz mit dem Baptisterium als Symbol der Stadt. Als Meisterwerke des romanischen Stils beherbergen diese Bauwerke Gemälde und Skulpturen von Correggio und Benedetto Antelami. Vor diesen Kunstwerken bleibt man meist sehr lange stehen, da sie einfach atemberaubend sind.

Aber Parma besteht nicht nur aus der Altstadt. Unweit vom Stadtzentrum, in Langhirano, befindet sich eine weitere, sehr interessante Sehenswürdigkeit: die Burg Castello di Torrechiara. Ein meisterhaftes Bauwerk im mittelalterlichen und Renaissance-Stil, derart beeindruckend, dass es für unzählige Aufnahmen im Film Ladyhawke - Der Tag des Falken genutzt wurde. Die Burg ließ der Adelige Pier Maria Rossi als Liebesnest für seine Geliebte Bianca Pellegrini errichten. Heute kann sie besichtigt werden und wer die großen Räume der Burg betritt, taucht tatsächlich in die Vergangenheit ein.

Vergnügen Tag und Nacht

Parma ist lebendig, bietet viele kulturelle Veranstaltungen und ist auch in der Version by night attraktiv. Zur aktuellen Jahreszeit erscheinen die Straßen im Stadtzentrum durch verschiedene Veranstaltungen lebendig. Dazu gehört auch das Parma Jazz Frontiere, ein Festival mit Jazzkonzerten, gespielt von mehr als 50 Musikern, die von 27. Oktober bis 12. Dezember abwechselnd auftreten. Fotofestivals wie „Colorno PhotoLife“ und Ausstellung zur Entstehung der Werbung sind nur einige der Veranstaltungen, die Parma in den kommenden Tagen bietet.

Eine Stadt zum Genießen

Das Enzym der Kultur, aber nicht nur. Parma ist eine Stadt der Aromen, der Gerichte und der typischen Speisen. Neben dem Prosciutto Crudo (Rohschinken) und dem Prosciutto Cotto (Gekochter Schinken) aus Parma, hat die Gegend viele Produkte DOC, DOP und IGP zu bieten, darunter den Culatello di Zibello (Schinken), den Parmesan Parmigiano-Reggiano, und die unzähligen Rebsorten aus der Hügellandschaft Colli di Parma. Auch diesbezüglich entwickelt sich die Tradition weiter und trifft auf aktuelle Geschmacksrichtungen und Trends. Unter den verschiedenen Restaurants im Zentrum, die typische Gerichte aus der Region anbieten (probieren Sie im Herbst die Tortelli mit Kürbis und die „vecia al caval pìst“, ein traditionelles Rezept mit rustikalen Zutaten), ist die Osteria delle Vigne ein absolutes Muss. Sie ist für ihre Torta Fritta (frittiertes Brot), ihre warme Focaccia und ihre kreativen Tortelli-Sorten bekannt. Hier werden Tortelli nicht nur mit klassischen Füllungen zubereitet, sondern abhängig von der Jahreszeit auch mit Lauch, Kastanien, Artischocken, Brennnesseln, Auberginen oder Rüben serviert.

Tradition und Moderne verschmelzen auch in den Straßen der Stadt, wo traditionelle Gerichte wie etwa Pferdehackfleisch interessant als Street Food angeboten werden. Das berühmteste Lokal dieser Art ist bestimmt das Pepèn, ein sehr kleines Lokal ohne Tische, in das sich seit 1955 reihenweise Studenten und Arbeiter pferchen, um „Carciofe“, Frikadellen, „Carrè“ und das legendäre „Spaccaballe“, ein scharfes Brot mit gebratenem Fleisch, zu bestellen. Wenn Sie den Abend bei ein paar Cocktails gemütlich ausklingen lassen möchten, dann lautet Ihr Ziel „Giardini della Pilotta“ - zu jeder Jahreszeit gut besucht.